Wo findet man die große Liebe?
15.10.2025
1930 fand man seine Liebste, seinen Liebsten am häufigsten in der Familie. In der Schule haben auch knapp ein Viertel den Partner, die Partnerin gefunden. Die Freundinnen und Freunde folgten mit 19%. Nachbarn, Kirche und Kneipe waren bei bummeligen 10% im Mittelfeld. Uni? Knapp 4%, Kollegen 3%. Online – 0,0 natürlich.
2024? 61% online. Freundeskreis 14, Mitarbeiter 8, Kneipe 5, Familie 4,5, Schule 3%, Kirche 2, Nachbarn 1% und Uni 0,7.
Was lernen wir daraus? Das Internet hat alles platt gemacht. Face to Face hat verloren, auf ganzer Linie. Wo haben sie sich kennengelernt? Im Urlaub vielleicht? Auf einer Berghütte? Wars romantisch oder sachlich?
Ich habe meine Frau vor 53 Jahren in der Kneipe gesehen. Ein Blickkontakt – und zoom. Ich war 18 einhalb, sie gerade 17 geworden. Gehalten hat es bis heute. Und ich glaube, jetzt brennt auch nichts mehr an. Onlinekontakte haben eine geringere Halbwertzeit – vermutlich weil man den oder die andere leichter idealisieren kann. Und dann die Ernüchterung so richtig zuschlägt.
Egal, wie das Kennenlernen stattgefunden hat: eine dauerhafte Beziehung ist lebenslange Arbeit. Gerade dann, wenn sich die Schmetterlinge im Bauch schlafen gelegt haben.
Und dann kommt es darauf an, ob wir die Arbeit und Mühe an der Beziehung leisten wollen. Ob der oder die andere es wert ist. Egal wie – ich wünschen ihnen alles Gute, wenn sie in einer festen Beziehung sind. Und für die Suchenden: nach dem Online-Kontakt fängt das Kennenlernen erst an.