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Schnick-Schnack-Schnuck - du gehst zum Bund!

17.10.2025

Hoffentlich dauert der Koalitionsstreit um die Wehrpflicht noch möglichst lange an! Denn so-lange sich Union und SPD in dieser Frage nicht einigen können, bleibt Deutschland ein aufwendiges Erhebungs- und Kontrollsystem erspart, das junge Männer zum Dienst bei der Bundeswehr zwingt. Zu einem Dienst, den viele von ihnen (und dazu noch einmal viele Frauen) wahrscheinlich auch freiwillig leisten würden – wenn sich Bundeswehr und Bundesregierung nur um die richtigen Anreize bemühten.

Zu empfehlen ist ein Blick auf die unzähligen deutschen Unternehmen, bei denen die Jobin-halte auch nicht nur aus Ponystreicheln bestehen. Und trotzdem schaffen es diese Firmen, ihren Nachwuchs zu rekrutieren. Ganz ohne Losverfahren, Schnick-Schnack-Schnuck-Turnier oder welche Auswahlverfahren für Wehrpflichtige den Koalitionären in den kommenden Verhandlungsrunden sonst noch einfallen mögen.

Hier nur mal drei ziemlich naheliegende Ideen:

Wer Kinder zwischen 16 und 18 hat, weiß, was für ein großes Thema die explodierenden Kosten für den Pkw-Führerschein in dieser Altersgruppe sind. Wie wäre es mit dem Versprechen: Wer sich für ein Jahr Wehrdienst verpflichtet, kann auf Bundeswehrkosten den Führerschein machen?

Warum erhalten nicht viel mehr länger Dienende das Versprechen, dass sie bei der Bundeswehr garantiert eine anerkannte Berufsausbildung machen können? Wirklich funktionieren wird die Bundeswehr in Zukunft nur als Hightech-Armee, und die braucht ohnehin tendenziell mehr Mechatroniker und weniger Panzergrenadiere.

Beim Offiziersnachwuchs ist das Gratisstudium bei vollem Sold schließlich schon lange ein Hauptargument für die Rekrutierung. Apropos Studium: Warum sollten Gediente nicht Vorrang bei der Vergabe von zulassungsbeschränkten Studienplätzen erhalten? Auf diese Weise könnte der freiwillige Wehrdienst für Abiturienten zusätzlich attraktiv werden.