Gold, Weihrauch und Myrrhe.
06.01.2023
Nun hat er seine Ruhe gefunden. Benedikt der 16. wurde gestern feierlich mit einem Requiem von dieser Welt verabschiedet. Nicht ohne ihm vorher die Grabbeilagen in den Zypressensarg gelegt zu haben: Münzen und Medaillen aus den Pontifikatsjahren sowie das „Rogitum“, eine Urkunde, die wichtige Stationen aus dem Leben und Wirken des Verstorbenen enthält.
Das Gold wäre damit schon mal mitgeben auf die Reise von dieser in die andere Welt, in der das Gold vermutlich so wenig benötigt wird wie die Urkunde mit den Taten des Pontifex. Das alles zählt nicht mehr. Das letzte Hemd des Papstes hat genauso wenige Taschen wie Ihres und meines.
Wenn man nackt zur Welt kommt, sind die Gaben notwendiger. Daran erinnern uns heute die Sternsinger. Die Sterndeuter brachten zu Christi Geburt Gold mit, klar, von etwas muss man leben. Weihrauch wird in der ayurvedischen Medizin eingesetzt – er lindert Schmerzen in den Gelenken. Myrrhe ist entzündungshemmend, schmerzlindernd, desinfizierend, blutungsstillend und antimikrobiell – vor allem bei Entzündungen der Haut sowie der Schleimhäute im Mund- und Rachenbereich.
Gesunde und hilfreiche Dinge haben die Magier aus dem Orient dem Jesuskind zu Füßen gelegt. Wenn die Sternsinger heute zu ihnen kommen, dann bringen sie nichts mit. Außer dem Segen für ihr Haus. Aber sie wollen etwas haben: Geld für notleidende Kinder auf der Welt.
So wird ein Schuh draus. Ich meine, dass die Goldmünzen im Sarg des Papstes wahrlich besser hätten eingesetzt werden können.