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  • Mahler Meint
  • Kommentar

Die wahren Helden.

31.08.2021

Ein beinamputierter Ukrainer stützt sich beim Tischtennis auf eine Krücke. Sein Gegner aus China hat nur einen Arm. Ein packendes Match, das der Chinese schließlich für sich entschei-det und Gold holt. Es lohnt sich, jetzt noch einmal nach Tokio zu schauen. Die Paralympics sind in vollem Gange. Und bei den Wettkämpfen der Menschen mit Behinderung greift das Motto „Dabeisein ist alles“ noch viel mehr als bei Olympia mit Athletinnen und Athleten ohne Ein-schränkungen.

Die gehandicapten Sportlerinnen und Sportler sind die wahren Helden. Es nötigt mir Respekt ab, wie sie mit ihrem Schicksal umgehen. Es sind Menschen, die sich nicht unterkriegen lassen. Die nicht mit ihrem Schicksal hadern, sondern mutig damit umgehen. Im Rollstuhl Basketball spielen – warum eigentlich nicht? Im Sitzen Volleyball – auch das geht.

Ich erinnere mich an Hendrik, den ich vor vielen Jahren kennengelernt habe. Er sitzt im Roll-stuhl und fährt trotzdem Auto. Er kommt selbst rein und raus. Und verstaut den Rollstuhl hin-ter dem Fahrersitz. Wenn ein Geschäft nicht barrierefrei ist, nötigt ihm das lediglich ein Lä-cheln ab. „Pech gehabt. Die können mit mir kein Geschäft machen“, sagt er und rollt weiter. Ich kann von Hendrik und den Sportlerinnen und Sportlern lernen, dass Hindernisse im Leben dazu da sind, überwunden zu werden. Ich schaue weiter bei den Paralympics zu. Und lerne daraus eine ganze Menge für mein Leben, das vergleichsweise komfortabel ist. Selbstmitleid ist keine Lösung, lautet die Botschaft.