00:00
01:40
  • Mahler Meint
  • Kommentar

Die Qual der Wahl.

30.08.2021

Wir wollen nächste Woche in den Urlaub fahren und kommen sehr knapp vor der Bundestags-wahl zurück. Deshalb haben wir – wie sehr viele – per Brief gewählt. Und ganz ehrlich: es war selten so schwer wie 2021. Es ist einfach zu viel passiert in den letzten Monaten. Der Trialog gestern Abend auf RTL konnte auch keine neuen Erkenntnisse bringen. Laut Forschungsgruppe Wahlen liegen die drei aussichtsreichsten Parteien dicht beieinander. Auf den Wahlplakaten lese ich Slogans wie bezahlbare Mieten und radikalen Klimaschutz. Die Groko-Parteien hatten ja in den letzten Jahren Gelegenheit genug gehabt, das, was sie jetzt versprechen, längst um-gesetzt zu haben. Es ist mehr denn je eine Kanzlerinnen-Wahl. Wen also wählen? Die forsche und unternehmungslustige Annalena Baerbock, gebeutelt von Plagiatsvorwürfen und ge-schöntem Lebenslauf? Den hanseatisch-kühlen Politprofi Olaf Scholz mit dem milliarden-schweren Wire-Card-Skandal im Rucksack? Den wachsweichen und inkonsequenten Armin La-schet, dem inzwischen selbst die eigene Basis wegläuft? Entscheidend für eine Wahlentschei-dung war für mich, welcher Partei ich es am ehesten zutraue, das umzusetzen, was sie ver-spricht. Vor allen Dingen in Sachen Klimakrise. Ja, das ist eine schwierige Bundestagswahl. Vielleicht die schwierigste seit Bestehen der Bundesrepublik. Weil die Herausforderungen und Umwälzungen weltweit unfassbar groß sind. Und gerade deshalb ist die Entscheidung, sich zu drücken und gar nicht zu wählen, keine Option. Weil das nur die Radikalen stärkt und alles Schlimmer wird. Also: gehen sie bitte zur Wahl. Jetzt erst recht.