Verrückte unter sich.
28.05.2025
Wenn ich mit einem Finger auf jemanden zeige, zeigen drei Finger auf mich selbst. Eine altbe-kannte Weisheit. Offensichtlich hat diese Weisheit ein Mensch, der großen Einfluss auf dieser Welt hat, noch nie gehört. Sie ahnen es schon: es geht um den Menschen, der schneller spricht, als er denken kann. Woher soll ich wissen, was ich sage, bevor ich es gehört habe? Donald Trump ist der Weltmeister im Sprüche machen. Das wäre ja alles nicht so schlimm, wenn er damit nicht unglaublich viel anrichten könnte. Und er ist bockig wie ein Kleinkind. Für Diplomatie völlig ungeeignet.
Putin sei völlig verrückt, schrieb Trump vorgestern auf True Social. Er wisse nicht, was mit ihm nicht in Ordnung sei. Nun mag da auch Wahrheit drinstecken. Aber Einfluss auf Vladimir Putin ausüben, damit der drei Jahre andauernde Krieg endlich endet, sieht anders aus. Wir kennen das aus dem persönlichen Bereich: Wenn ich einen Menschen für eine gute Sache gewinnen will, sind Anschuldigungen das letzte, was ihn oder sie bewegen kann. Trump fährt auch hier einen Schlingerkurs: Mal lobt er den russischen Präsidenten, schmiert ihm Honig um den Mund und im nächsten Moment beschimpft er ihn als einen Idioten.
Es bleibt dabei: Nicht, dass Donald Trump so ist wie er ist, ist das Problem. Sondern dass ihn das amerikanische Volk mit unendlich viel Macht ausgestattet hat. Und dass die amerikanische Verfassung ihren Präsidenten nahezu unkontrolliert machen lässt, was er will. Donald Trump hat gezeigt, dass das angeblich demokratische US-amerikanische System dringend reformiert werden muss. Wenn Trump die letzten BunderichterInnen kassiert hat, ist es zu spät.