00:00
01:53
  • Mahler Meint
  • Kommentar

Salery Cap – stoppt Corona den Fußball-Wahnsinn?

16.06.2020

Thomas Müller vom FC Bayern hat mal wieder seinen großen Mund weit aufgerissen. Er sieht es nicht ein, dass die Profis auf 20% Gehalt verzichten, seit Corona die Stadien regiert und gleichzeitig Topspieler wie Leroy Sane oder Kai Harvartz für 50 Millionen plus verpflichtet wer-den sollen. Nach einem Rüffel von Bayern-Sportchef Hasan Salihamidzic - „Thomas Müller hat sich verdribbelt“ – ruderte der Ausnahmestürmer zwar zurück, aber der Finger ist in die Wunde gelegt.

Es ist unübersehbar geworden: Ablösesummen jenseits der 100 Millionen Euro und Jahres-gehälter von über 30 Millionen zeigen, dass sich nicht Thomas Müller, sondern der Fußball verdribbelt hat. Die Corona-Krise, die viele Vereine in existentielle Nöte gestürzt hat, ist viel-leicht das Menetekel zur rechten Zeit. Der Profi-Fußball muss reformiert werden. In Deutsch-land, in Europa und eigentlich global. Die Ära, in der ein katarischer Investor Paris St. Germain kaufen konnte und der FC Chelsea dem russischen Oligarchen Roman Abramowitsch gehört, sollte einem Shut-Down zum Opfer fallen. Irrsinnige Spielereinkäufe, horrende TV-Über-tragungskosten – das alles hat dazu geführt, dass Profi-Fussball kein Sport mehr ist, sondern nur noch ein Riesengeschäft. Mehrere Luxusautos in der Garage und vergoldete Steaks erzür-nen den gewöhnlichen Fan, der bis an seine finanziellen Grenzen geht, um Heim- und Aus-wärtsspiele seiner Helden in den Stadien verfolgen zu können – wenn es denn wieder möglich ist.

Ein erster Schritt könnte der sogenannte Salery Cap sein – also die Begrenzung der Spieler- Manager- und Funktionärsgehälter und auch der Ablösesummen. Die USA machen es vor – dort gibt es den Salary Cap in der Basketball- und American Football Liga. Ob ein solches Mo-dell im internationalen Fußballgeschäft rechtlich durchzusetzen ist, ist allerdings mehr als fraglich.