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Radfahrer sind schlauer.

18.01.2022

Mein Auto steht überwiegend rum. Eigentlich brauche ich es nicht mehr. Lediglich für Urlaubs-fahren kommt es zum Einsatz - der Wohnwagen muss ja irgendwie gezogen werden. Mein ganzes Leben hatte das Auto eine große Rolle gespielt – groß, PS-stark, prestige-trächtig. Mein heiligs Blechle eben – mit und ohne Stern.

Jetzt ist mein bevorzugtes Fortbewegungsmittel neben Bus und Bahn eben das Rad. Weil es einfach toll ist, an der frischen Luft zu radeln, mit einem guten Gefühl am Ziel und dann wieder zu Hause anzukommen.

Das hat etwas mit meiner Intelligenz zu tun. Wie? Der Soziologe Ansgar Hudde von der Uni Köln hat in einer Studie herausgefunden, dass höher Gebildete häufiger das Rad benutzen als Menschen mit einem niedrigeren Bildungsstatus.

Das hat damit zu tun, dass mit dem Rad eine Botschaft verbunden ist. Eine Haltung zur Mitwelt. Es ist heute gar nicht mehr komisch, zu einer Party zu erscheinen und sich erst mal die Klammern von den Hosenbeinen zu streifen. Radeln ist cool – mit Daimler oder Porsche oder gar einem SUV vorzufahren wird zunehmend peinlich. Für Menschen mit niedrigerem Bildungsstatus dagegen ist das teure Auto Ausweis ihres beruflichen Erfolgs.

Fazit: Die Verkehrswende beginnt im Kopf. Denkt mehr nach, dann kommt das Rad von ganz allein. Notfalls auch mit Elektromotor.