Land oder Friedhof teilen.
19.05.2025
Palästinenser verüben Farbbeutelattacken auf die israelische Sängerin Yuval Rafael beim ESC in Basel. Wie kann man nur, dieses anscheinend so friedliche und völkerverständigende Fest stören, wir wollen doch nur feiern.
Seit Wochen blockiert Israel Hilfslieferungen für die Menschen in Gaza. Vorletzte Nacht hat eine neue Großoffensive der israelischen Armee begonnen, der Hunderte Zivilisten zum Opfer gefallen sind. Ich habe im Fernsehen einen verzweifelten Mann gesehen, der sagte: „Wohin können wir noch fliehen? Gaza wird als ganzer Landstrich von Israel bombardiert. Ägypten nimmt uns nicht auf. Israel lässt uns nicht rein. Und im Westen ist nur noch das Mittelmeer".
Der Israeli Yitzhak Frankental von Parent Circle, einer Organisation, die sich um die Eltern von israelischen und palästinensischen Kindern, die im Krieg umgekommen sind oder verletzt worden sind, kümmert, sagt: Wir müssen zusammenleben. Entweder wir teilen uns dieses Land oder wir teilen uns den Friedhof darunter.
Benjamin Netanjahu ist ein verurteilter Kriegsverbrecher. Die Blockade der Hilfslieferungen kommt einem Genozid gleich.
Noch mal zu den Palästinensern in Basel: Ich kann sie verstehen. Die Welt schaut weg. Außer Reden – zum Beispiel von UN-Generalsekretär Guterres – passiert nichts. Netanjahu wird nicht nur vom undemokratischen Victor Orban nach Ungarn eingeladen, sondern auch von Kanzler Friedrich Merz nach Deutschland. Ihm wird zugesichert, dass der internationale Haftbefehl in diesen Ländern nicht vollstreckt wird.
Und wir regen uns über die Demos in Berlin, die Farbbeutel in Basel und die Sitzblockaden an amerikanischen Universitäten auf.
Weltgemeinschaft, hört endlich mit dem Gequatsche auf und tut etwas, um den Kriegsverbrecher Netanjahu zu stoppen. Entweder wir teilen uns das Land oder den Friedhof darunter.