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Ein verrückter Sommer.

13.08.2025

Letzte Woche waren wir mit unseren Kegelfreunden wandern im Schwarzwald. Das Wetter war so la-la, also eher kalt und regnerisch. Jetzt sind wir ein paar Tage in Österreich, wandern und radeln. 30 Grad im Tagesschnitt. Die Silvretta-Hochalpenstraße: gesperrt. Auch für Fahrräder. Steinschlag und Felsrutschgefahr. Ich weiche über eine Nebenstrecke aus. Im Bregenzer Wald, nach kilometerlanger steiler Abfahrt: Vollsperrung. Auch für Fußgänger und Radfahrer. Die Schutzwände müssen erneuert werden. Am Reschenpass: Dasselbe Spiel. Einspurig, große Bauarbeiten an den Felswänden, die porös sind und abrutschen. Und mitten hinein die Meldung, dass Laura Dahlmeier in Nepal von einem Felsbrocken erschlagen wurde.

In Dornbirn angekommen lese ich eine Tiroler Tageszeitung. Erst die Klage über poröse, bröckelnde Berge. Dann eine Meldung, dass 27% der Österreicher meinen, dem Klimaschutz werde zu viel Gewicht beigemessen. Die Wirtschaft und der Wohlstand seien in Gefahr. Ein paar Seiten weiter: Neue Skigebiete auf Gletschern sind genehmigt. Während die alten durch den Klimawandel nur noch mit viel Aufwand aufrecht zu erhalten sind.

In Frankreich brennt es wie noch nie. Jetzt auch in Split, wo wir vor ein paar Wochen waren. Am Vesuv, in Griechenland. Wir haben uns daran gewöhnt, auch daran, dass es jedes Jahr schlimmer wird.

In meinen geliebten Bergen werden immer mehr Wege unbegehbar – zu gefährlich. Beim Klettern halten die Haken nicht mehr im Fels.

Ich weiß, dass die Unkenrufer keine beleibten Zeitgenossen sind. Sie sind Spaßbremsen. Ich will ja meinen Urlaub genießen. Aber ich will auch, dass meine Kinder und Enkel auch noch Spaß an diesem Planeten haben können. Also trotz Klimakrisen-Leugner wie Trump und die AfD: Die Rettung des Planeten muss die Prio 1 haben. Robert Habeck hatte recht.