Die Welt steht Kopf.
28.02.2022
Noch vor wenigen Tagen haben wir uns beklagt, dass die Friedensbewegung seltsam ruhig ist angesichts der Drohungen Russlands in Richtung Ukraine. Jetzt, da der Überfall der Russen wenige Tage alt ist stellen wir eine riesengroße Solidarität fest. Demonstrationen in allen Städten, die Finanzwelt reagiert, der Sport, und auch die Bundeswehr. Wir waren am Samstag in Frankfurt am Main unterwegs. Und konnten gar nicht mehr herausfinden, wer für oder gegen was demonstrierte. Ukrainische Fahnen waren zu sehen und auch rote. Antikriegsparolen wurden skandiert und das übliche Querdenker Vokabular war zu hören. Man sah alte, man sah Kinder, unsere 6jährige Enkelin und der 11jährige Enkel demonstrierten mit ihrer Mutter vor dem Brandenburger Tor in Berlin, wie wir über WhatsApp sahen. Wir liefen also durch die Taunusanlagen in Frankfurt und uns strömten Demonstranten und Spaziergänger entgegen oder sie gingen in unsere Richtung. Ein riesiges Gewusel. Das Einzige, was einheitlich war, war ein großes Polizeiaufgebot.
Was den Krieg angeht waren sich alle einig. Junge und Alte, Linke und Rechte, Berufsdemonstranten und sehr seriös auftretende Herrschaften: Stoppt den Krieg, tretet Putin entgegen mit allem, was ihr habt und in großer internationaler Solidarität. „Lieber kalt duschen als Gas von Aggressor Putin“ lautete einer der Slogans auf einem Plakat. Wird Russland sich von der gesammelten Weltöffentlichkeit beeindrucken lassen? Ich fürchte nicht. Wird Putin vom eigenen Volk fallengelassen? Man wird sehen. Und hoffen und beten, dass der Wahnsinn bald beendet wird.