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Die Verkehrswende kommt.

11.06.2020

Parkplätze weichen Fahrradspuren. Überall in Deutschland bauen die Städte um. Sehr zum Ärger der Zusteller, der Handwerker, des Handels und derer, die dringend aufs Auto angewiesen sind. Laut Umfragen sind dennoch die meisten Befragten dafür, das Auto weiter aus den Innenstädten zu verbannen. In Berlin soll jetzt bald die City-Maut eingeführt werden. Die Facharbeitsgruppe Tarife Berlin und Brandenburg setzt sich mit einer Studie auseinander, die eine solche Abgabe empfiehlt. Der Erlös aus der City-Maut soll zweckgebunden für den ÖPVN verwendet werden.

Wie der Tagesspiegel weiter berichtet, gibt es alternativ zur City-Maut auch die Modelle „Umlage“ oder „Nutznießerfinanzierung“. Die Umlage sieht einen allgemeinen ÖPVN-Beitrag für alle Berlinerinnen und Berliner vor, die ein verpflichtendes Bürgerticket nutzen sollen. Das Ticket würde duch eine ÖPVN Taxe für Übernchtungsgäste ergänzt. Bei der Nutznießerfinanzierung müssten Grundstückseigentümer, Gewerbetreibende und Übernachtungsgäste einen Beitrag zahlen. Diese Finanzierung hat wenig Chancen, weil die Verwaltungskosten immens wären und sie auch rechtliche Risiken enthält.

Wie der Tagesspiegel erfuhr, gibt es in der Facharbeitsgruppe Tarife der City-Maut die besten Chancen. Das Autofahren in der Stadt würde deutlich unattraktiver und gleichzeitig würden dadurch der Bus- und Bahnverkehr als umweltfreundliche Alternative finanziell gefördert.Ich habe gestern den Fauxpas begangen und bin nach langer Zeit mal wieder mit dem E-Auto in die Stadt gefahren. Lange Staus wegen Fahrspurenumwidmung auf Radverkehr, kaum noch Parkplätze und alle E-Ladesäulen belegt. In Zukunft mache ich es so wie die letzten Monate: Monatsticket für Bus und Bahn. Oder Fahrrad. Das Auto bleibt auf jeden Fall in der Garage. Und die Fahrradhändler stehen vor einem neuen Verkaufsrekord. In den Köpfen ist die Verkehrswende auf jeden Fall schon bei vielen angekommen.