Der Sklavenmarkt Fußball.
02.09.2025
Ein turbulentes Wochenende liegt hinter uns Fußballfans. Gestern 24:00 Uhr wurde das inter-nationale Transferfenster geschlossen. Für mich als VfB-Fan war natürlich der Causa Nick Wol-temade hochinteressant. Wochenlang dominierte das Gezerre um den Neu-Nationalspieler zwischen dem VfB und Bayern München die Schlagzeilen. Und dann, als eigentlich alles klar war – Woltemade bleibt beim VfB – schlugen die arabischen Eigner von Newcastle United aus der englischen Premier League zu. Absurde 85 Millionen für einen 23jährigen, der gerade mal eine halbe Saison beim VfB abgeliefert hat. Der Spielermarkt – oder besser Sklavenmarkt – ist außer Kontrolle geraten. Und dafür sorgen die Petro-Dollars aus den Golfstaaten. Die Araber haben den russischen Oligarchen Roman Abramowitsch abgelöst, der bis 2022 Eigentümer des englischen Fußballvereins FC Chelsea war und den Verein durch massive Investitionen zu einer Spitzenmannschaft machte, bis er ihn nach dem russischen Überfall auf die Ukraine verkaufen musste. Die Spitzenmannschaft Paris St. Germain gehört den Quataris. Die sind seit Jahren auch Hauptsponsor des FC Bayern München. Der saudische Staatsfonds hat die Mehrheitsan-teile an den vier größten Vereinen im Land – Al-Ahli, Al-Hilal, Al-Nassr und Al-Ittihad – über-nommen und finanziert diesen Transfers mit enormen Summen, um Stars wie Cristiano Ronaldo, Karim Benzema und Neymar und zuletzt auch Enzo Millot vom VfB Stuttgart anzulocken. Man kann das beklagen – aber so ist das Business. Für aberwitzige Summen werden Spieler weltweit herumgeschoben. Jeder Kicker ist selbst dafür verantwortlich, in wessen Beraterhände er sich begibt.
Der einzige Gradmesser für die Stärke einer Fußballnation ist dann eben die Nationalmann-schaft. Obwohl: Bei internationalen Spitzenspielern funktioniert eine Einbürgerung auch binnen weniger Wochen, wenn er unbedingt für eine Nationalmannschaft gebraucht wird. Von Sklavenmarkt zu sprechen wäre noch untertrieben. Wobei diese Sklaven einen Haufen Geld verdienen bzw. bekommen.