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Der Kniefall, der Geschichte schrieb.

07.12.2022

Heute vor 52 Jahren kniete Willy Brandt zu Ehren der Opfer des Nationalsozialismus im ehe-maligen Warschauer Ghetto nieder. Der damalige Bundeskanzler besuchte die Stadt, um den "Vertrags über die Grundlagen der Normalisierung der gegenseitigen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik Polen" – kurz "Warschauer Vertrag" zu unterzeichnen. Fotos und Filmaufnahmen von dem Moment gingen um die ganze Welt. Der Kniefall von Warschau wurde international als Zeichen der Versöhnungsbereitschaft gewertet und trug zum Ansehen des Kanzlers und der Bundesrepublik bei. Die DDR-Presse er-wähnte den Kniefall mit keiner Silbe. Ein Jahr später erhielt Brandt den Friedensnobelpreis für seinen Beitrag zum Frieden und zur Entspannung zwischen Ost und West.

Polen erhöht derzeit den Druck auf Deutschland. Die Polen fordern weiter 1,3 Billionen Euro Reparationszahlungen für die Verbrechen der Nazis in Polen. Zu diesem Thema sagte Außen-ministerin Annalena Baerbock: Deutschland steht zu seiner historischen Verantwortung. Es bleibt eine ewige Aufgabe, daran zu erinnern, was Deutschland Polen angetan hat mit einer menschenverachtenden Unterdrückung". Zu den Reparationsforderungen sagte Baerbock, es bleibe bei der Haltung der Bundesregierung. Die Frage der Reparationen sei aus Sicht der Bundesregierung "abgeschlossen". Polnische Opfer erhielten bis 1991 umgerechnet 225 Millionen Euro an Reparationen. Eine Milliarde ging an ehemalige polnische Zwangsarbeiter. KZ-Häftlinge und Opfer von pseudomedizinischen Versuchen der SS hatten in den 1970er Jahren fast eine halbe Milliarde Euro bekommen.

Selbst wenn man den Kniefall Willy Brandts und Deutschland als Zahlmeister der EU, von de-nen Polen kräftig profitiert, ist das Kaczinsky nicht genug.