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Der Berg ruft.

01.08.2025

Robert Grasegger ist 29 Jahre alt, als er in Patagonien, Südamerika, beim Bergsteigen von einer Lawine getroffen und verschüttet wird. Der Freund der Biathletin Laura Dahlmeier überlebt den Lawinenabgang nicht. Laura Dahlmeier ist erschüttert. „Ich denke, es gibt mehr im Leben, als im Kreis zu fahren und auf Scheiben zu schießen“, sagt sie. Mit 25 hat Laura Dahlmeier alles erreicht, was man erreichen kann. 2 Olympiasiege, 7 Goldmedaillen bei Weltmeisterschaften und zahlreiche andere Auszeichnungen kann die Ausnahmeathletin vorweisen. Sie widmet sich aber weiter den Bergen. Sie ist eine ausgezeichnete Bergläuferin, ist bei der Bergwacht in Garmisch-Partenkirchen aktiv. 2023 beendet sie ihre Ausbildung als Berg- und Skiführerin. Und sie stellt sich immer wieder extremen Herausforderungen. Sie ist laut Reinhold Messner eine erfahrene und sehr umsichtige Bergsteigerin. Aber: die Berge werden aufgrund des Klimawandels poröser. Felsstürze, die man bei aller Erfahrung nicht berechnen kann, nehmen zu.

Laura Dahlmeier weiß um das Risiko. Und nimmt es in Kauf. Am 28. Juli 2025 wird sie kurz vor dem Gipfel des Laila Peak in Nordpakistan in einer Höhe von 5700 Metern von einem Steinschlag getroffen. Ihr kann nicht geholfen werden. Am 30. Juli gibt Dahlmeiers Management den Tod der Alpinistin bekannt. Dahlmeier hatte für diesen Fall schriftlich verfügt, dass sich niemand in ernstliche Gefahr begeben solle, um Ihren Leichnam zu bergen. Die pakistanischen Behörden haben verlautbart, dass man eine Bergung versuchen werde, sobald es die Wetterbedingungen zulassen. Ob Laura Dahlmeier in ihren geliebten Bergen bleibt oder nach Garmisch-Partenkirchen zurückgebracht werden kann – ich verneige mich vor einer großartigen Sportlerin, einem ungewöhnlich bescheidenen, freundlichen und hilfsbereiten Menschen. Ich werde sie in der nächsten Biathlon-Saison als Kommentatorin vermissen. Und ich bin sicher nicht der Einzige.