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  • Mahler Meint
  • Kommentar

Das geheime Leben unserer Kinder.

16.05.2023

Selten hat mich ein Tatort so aufgewühlt wie der am letzten Sonntag. „Das geheime Leben unserer Kinder“ – der Schwarzwald Tatort aus Freiburg. Warum war das so? Weil ich das alles so gut kenne als 4-facher Vater und 14-facher Opa von zum Teil erwachsenen, zum Teil kräftig pubertierenden Teenies. All die Themen wie Zukunftsangst, Klimakatastrophe, vegane Ernährung, Greta-Wut, soziale Netzwerke, Drogen, Corona-Depri, Crypto-Währung, You Tube Influencer – ich kenne das aus eigener Anschauung. Und weiß, wie leicht man da im Sumpf versinken kann. Und das alles in Patchwork-Familien, wenn man sie überhaupt Familien nennen kann. Mit leiblichen Vätern und anderen Partner der Mutter und und und. Selten war ein Tatort so nah an der Lebenswirklichkeit von weiten Teilen der Bevölkerung dran wie dieser.

Und selten wurde die Hilf- und Machtlosigkeit von Eltern und Erziehern so überdeutlich wie in diesem Tatort. Man konnte sich wiederfinden – vor allem deshalb, weil keine billigen Lösungen angeboten wurden. Eines war überdeutlich: Wir Eltern und Großeltern sind mit unseren Bemühungen, unserer Hilflosigkeit und unseren Sorgen nicht allein.

Ich wünsche mir eine neue Haltung. Ich möchte die Wut und die Angst der Greta Generation besser verstehen. Und ich möchte auch Vorbild sein können. Denn unsere Kinder sind ein Produkt unserer Erziehung – und unseres Versagens, wenn es um die globale Verantwortung geht. Gemeinsam Hoffnung entwickeln – nicht nur mit Worten, sondern mit Taten – das ist das Gebot der Stunde, wenn wir nicht eine ganze Generation verlieren wollen.