Mahler meint am 25.02.2015
Die Deutschen haben Angst vor der Organspende. Weil viele sich nicht sicher sind, dass ein Mensch tot sein muss, bevor man ihn aufschneidet. Deshalb geht die Bereitschaft zur Spende langsam aber sicher gegen Null. Befeuert wurde dieses Vorurteil durch einen Fall, der sich Ende des vergangenen Jahres in Bremen zugetragen hatte. Einem Patienten wurden Organe entnommen, obwohl der Hirntod noch nicht feststand.
Gestern hat der Deutsche Ethikrat über das Kriterium des Hirntods als Voraussetzung für eine Organentnahme diskutiert. Der Ethikrat ist der Ansicht, dass der betreffende Mensch in diesem Fall über keinerlei Wahrnehmungs- und Empfindungsvermögen mehr verfügt. Deshalb sei im Fall eines irreversiblen Gehirnversagens eine Weiterbehandlung im eigenen Interesse des Patienten nicht mehr sinnvoll und eine Organentnahme bei entsprechender Einwilligung ethisch wie verfassungsrechtlich legitim.
Bleibt zu hoffen, dass mit dieser Feststellung die Bereitschaft zur Organspende in Deutschland wieder steigt. In Deutschland warten 12.000 Menschen auf ein lebensrettendes Organ. Ich habe seit vielen Jahren einen Ausweis im Geldbeutel. Bitte machen Sie auch mit – um der totkranken Menschen willen.
