Mahler meint am 05.03.2015
Mahler schließt sich heute der Meinung seines Kollegen Werner Ludwig von der Stuttgarter Zeitung an – Seite 3 unten rechts.
Finanzexperten vergleichen Griechenlands Steuerverwaltung mit der eines Entwicklungslandes. Damit endlich mehr Geld in die Kasse kommt, hat Bundesfinanzminister Schäuble seinem Athener Kollegen Voroufakis die Hilfe erfahrener deutscher Steuerbeamter angeboten. Gute Idee, doch hiesige Finanzämter haben bereits alle Hände voll zu tun, um die immer heftiger Sprudelnden Steuereinnahmen unseres Staates ordnungsgemäß zu verbuchen. Da hat niemand Zeit, Wochen oder Monate als Steuer-Entwicklungshelfer in Griechenland zu verbringen.
Praktikabler erscheint es, griechische Steuerbeamte durch Praktika in deutschen Finanzämtern weiterzubilden. Sie sollten daher einen genauen Blick auf Ihren nächsten Steuerbescheid werfen. Wird die Steuerschuld für 2014 dort mit 500 statt bisher mit 5000 Euro beziffert, könnte das daran liegen, dass dieser Betrag von einem Praktikanten namens Demetriou oder Papadopoulos ermittelt wurde – mittels bewährter Schätzverfahren. Achten sie auch auf den gelben Klebezettel am Rand. Dort steht, dass sie gegen ein kleines Fakelaki (ein Umschlag mit ein paar Euronoten) ihre Steuerlast um weitere 50% drücken können. In Fachkrfeisen nennt man so etwas einen Steuerschnitt.
