Die Autofahrer freuen sich. Der Sprit ist billig wie lange nicht mehr. Warum um alles in der Welt sollte man da das Auto stehen lassen? Stuttgart hat eine Woche Feinstaubalarm hinter sich. Absolute Lachplatte. Das Auto stehen lassen? Freiwillig? Bei den Spritpreisen? Auf die überteuerte und unzuverlässige S-Bahn umsteigen? Wie blöd muss man sein ….
Ein neues Wort ist im Umlauf: schmiedeln.
Schmiedeln bedeutet, trotz Feinstaubalarm Auto fahren. Claus Schmiedel, Fraktionsvorsitzender der SPD im Baden-Württembergischen Landtag findet den Feinstaubalarm klasse. „Ich bin mit dem Auto prima durchgekommen“ meinte er am ersten Tag des Alarms.
Derweil stockt die Energiewende auf breiter Front. Elektroautos sind Ladenhüter, erneuerbare Energien werden viel zu wenig erzeugt, weil es sich nicht rechnet. Billigflieger heben immer noch ohne Kerosinsteuer ab. Schlimmer geht’s nimmer – und die Politik muss sich fragen lassen, wie tief der Kniefall vor der Auto- und anderen Industrien noch gehen soll. Zu Lasten der Umwelt.
So leid es mir auch tut: Benzin und Diesel muss richtig teuer werden. Zugunsten des Ausbaus der erneuerbaren Energien, die erschwinglich werden müssen. Der Quatsch mit den Billigfliegern muss aufhören. Kohle muss so schnell wie möglich vom Netz. Der öffentliche Personennahverkehr muss günstiger und besser werden. Wir brauchen endlich Anreize für den Umstieg. Und keine selbstfahrenden Autos. Wann fangen unsere Politiker endlich an, eine verantwortliche Umweltpolitik zu machen? Wollen sie dieses Thema auch noch irgendwelchen dubiosen Splitterparteien überlassen?