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Wisent-Schutzprojekt stellt Insolvenz-Antrag

22.08.2023

Der Träger des Artenschutzprojekts für Deutschlands einzige freilebende Wisent-Herde hat einen Insolvenz-Antrag gestellt. Angesichts offener Forderungen von klagenden Waldbesitzern in Höhe von jährlich 250.000 Euro sei dies die einzige Möglichkeit, die Arbeit des Vereins fortzusetzen, teilte der Wisent-Trägerverein in Bad Berleburg mit. Außerdem soll damit die Wisent-Wildnis geöffnet bleiben. Mit dem Antrag wolle man sich nicht aus der Verantwortung nehmen, sondern die Handlungsfähigkeit bewahren, betonte der Verein. Seit Jahren gibt es in Südwestfalen Streit um die ausgewilderten Tiere. Grund: Die Herde wanderte und verursachte große Schäden an Bäumen. Streitigkeiten darüber mit Waldbesitzern wurden teilweise auch vor Gericht ausgefochten. Im Herbst 2022 erklärte der Trägerverein die Tiere für «herrenlos» – und sich selbst für nicht mehr zuständig. Der Kreis und das Land Nordrhein-Westfalen reagierten verärgert. Der Kreis verkündete die Abwicklung des Projekts. Seither ringt ein Runder Tisch um die Zukunft der Wisente in freier Wildbahn.