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Tafeln unter Druck: Aufnahmebegrenzungen bei einem Drittel

05.07.2023

Die Tafeln in NRW stehen angesichts deutlich gestiegener Kundenzahlen und rückläufiger Lebensmittelspenden unter Druck. Aktuell hätten rund ein Drittel der 175 Tafeln in Nordrhein-Westfalen einen Aufnahmestopp oder Aufnahmebegrenzungen eingeführt, sagte die Vize-Landesvorsitzende des Tafel-Landesverbandes, Petra Jung. Die Zahl der Bedürftigen, die in NRW mit Lebensmitteln unterstützt werden, ist nach Auskunft des Landesverbandes seit der Ukraine-Krise von 350.000 auf 600.000 hochgeschnellt. Zugleich würden die Lebensmittel für die Tafeln knapper, weil Supermärkte sparsamer einkauften und Lebensmittel kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums oft nicht mehr abgäben, sondern mit starken Preisabschlägen noch verkauften, sagte Jung. «Das Füllhorn ist vorbei», sagte sie. Die NRW-Tafeln mit ihren rund 12.000 Ehrenamtlern litten auch unter Nachwuchsmangel. «Das Durchschnittsalter bei uns ist 63, die dominierende Haarfarbe Weiß.» Die immer längeren Schlangen vor den Ausgabestellen belasteten die Ehrenamtler. «Wir bräuchten dringend mehr Leute – 1000 Ehrenamtler mehr, dann kämen wir besser klar.»