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Paul: Städte dürfen Jugendliche nicht verdrängen

08.05.2023

Familienministerin Josefine Paul hat skeptisch auf die Versuche mehrerer Städte, Jugendliche abends mit technischen Hilfsmitteln von unerwünschten Treffpunkten zu vertreiben geblickt. «Das bloße Verdrängen Jugendlicher von öffentlichen Plätzen ist keine Lösung», sagte die Grünen-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. «Junge Menschen brauchen mehr und nicht weniger öffentliche Räume, in denen sie zu großen Teilen selbstbestimmt ihre Freizeit gestalten.» Auch Jugendliche hätten «ein Recht auf den öffentlichen Raum». Vor einigen Wochen hatte das «ZDF Magazin Royale» zudem aufgedeckt, dass in Kamp-Lintfort, Wesel und weiteren Städten Ultraschall-Geräte eingesetzt wurden, um Jugendliche abends mit einem durchdringenden Ton von Schulhöfen fernzuhalten. Die Stadt Gelsenkirchen testet in diesem Sommer den Einsatz von Radar-Technik, um Spielplätze und Schulhöfe zu überwachen. Das System schlägt Alarm, wenn sich dort nach 20 Uhr noch Jugendliche treffen. An einem Spielplatz kann das Ordnungsamt aus der Ferne ein Blinklicht einschalten, um es den jungen Leuten ungemütlich zu machen.