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Missbrauch im Bistum Münster: Betroffene können sich melden

23.05.2023

Die angekündigte Aufarbeitungskommission zu sexuellem Missbrauch im Bistum Münster kann schrittweise ihre Arbeit aufnehmen. Schon jetzt könnten sich Betroffene bei der Kommission melden, sagte der Kommissionsvorsitzende Christian Schrapper der Deutschen Presse-Agentur. Der Kirchensteuerrat stellte für die Kommission 1,75 Millionen Euro bereit, wie das Bistum gestern mitteilte. Die Aufarbeitungskommission soll laut Darstellung des Bistums außerhalb kirchlicher Strukturen arbeiten. Sie setzt sich aus drei Betroffenen sexualisierter Gewalt, zwei vom Land entsandten Mitgliedern und drei vom Bistum vorgeschlagenen Mitgliedern zusammen. Ein Forscherteam der Uni Münster hatte in der Studie massiven sexuellen Missbrauch nachgewiesen. Demnach gab es zwischen 1945 und 2020 im Bistum mindestens 196 Täter und 610 minderjährige Opfer. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen: Die Forscher gehen von 5000 bis 6000 Opfern aus.