Kiziltepe sieht derzeit keine Alternative zu Flüchtlingsstadt Tegel
Die Flüchtlings-Großunterkunft am früheren Flughafen Tegel, in der es jüngst gebrannt hatte, wird nach Angaben von Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe vorerst weiter gebraucht. «Es ist mein allerletzter Wunsch, so eine Riesenunterkunft bewirtschaften zu müssen und Menschen so eng dort unterzubringen», sagte die SPD-Politikerin. Aber im Moment gebe es keine Alternative, weil Wohnungen fehlten und es kurzfristig auch nicht möglich sei, ausreichend Grundstücke oder Gebäude zur dezentralen Unterbringung zu finden. Hinzu komme, dass nach dem Winter mit einem Anstieg der Flüchtlingszahl zu rechnen sei, so Kiziltepe. Fachleute hätten dazu verschiedene Szenarien erarbeitet. Nach einer mittleren Prognose würden in diesem Jahr in Berlin 5000 bis 12 000 weitere Plätze für geflüchtete Menschen gebraucht. Derzeit seien bereits 10 000 Menschen in einer Notunterbringung. Ziel sei vor diesem Hintergrund dennoch, die Anzahl der Menschen in der Unterkunft Tegel zu reduzieren. Platz ist dort für bis zu 7000 Bewohner, 4500 leben aktuell hier.