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Kinder in NRW-Heimen jahrelang Opfer von Tests und Gewalt

10.09.2025

In Nordrhein-Westfalen sind zwischen 1946 und 1980 viele Kinder in Heimen, Kliniken und Kurhäusern Opfer von missbräuchlichen Medikamententests geworden. Das zeigt eine neue Studie des Düsseldorfer Medizinhistorikers Heiner Fangerau im Auftrag des NRW-Gesundheitsministeriums. Demnach waren bis zu ein Viertel der untergebrachten Kinder betroffen – häufig verbunden mit Gewalt und sexualisierter Gewalt. Verabreicht wurden unter anderem Neuroleptika oder Insulin, teils kam es zu Todesfällen. Auch Impfstoff- und Contergan-Tests sind belegt. Die Forscher werfen Land, Kirchen und Verbänden mangelnde Aufsicht vor. Viele Betroffene leiden bis heute unter den Folgen.