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Ein Kommentar von Prof. Dr. Klaus-Dieter Müller
  • Von der Seele reden

Der Mindestlohn wird erhöht

Von der Seele reden

03.07.2025

Von der Seele reden – der Kommentar von Prof. Dr. Klaus-Dieter Müller, Politik- und Medienwissenschaftler und Vorstand der „Stiftung: Christliche Werte leben“.

Jeden Donnerstag um 20:45 Uhr im Radio und bereits vorab hier den ausführlichen Kommentar online hören. Mehr Infos zur Stiftung auf www.christlichewerteleben.de


Der Mindestlohn wird erhöht.

Der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland liegt heute bei 12,82 Euro. Er wird in den kommenden zwei Jahren schrittweise auf 14,60 Euro angehoben, wie es die unabhängige Mindestlohnkommission empfohlen hat.

CDU-Chef Friedrich Merz hatte 2023 die Erhöhung des Mindestlohnes und des Bürgergeldes am 05.09.2023 kritisiert. «Wir haben ein Problem mit dem sogenannten Lohnabstandsgebot», hatte Merz in der ARD gesagt. Die Regierung bestrafe Leistung, hatte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe gesagt. «Wer den Eindruck bekommt, dass es keinen Unterschied macht, ob er mehr oder weniger arbeitet, wird sich weniger anstrengen.» Das ist schlichtweg zynisch. Um in Zeiten der Inflation einen Mindestlohnschutz zu gewährleisten, müsste der Mindestlohn nicht zuletzt aufgrund der Inflation bei ca. 15 Euro liegen. Das haben SPD und DGB auch gefordert. Die Kommission bleibt nun gering darunter. Das Bürgergeld liegt heute für Alleinstehende bei 563 Euro monatlich. Der durchschnittliche Bruttojahresverdienst in Deutschland lag 2024 bei 52.159 Euro, was einem Monatsgehalt von etwa 4.346 Euro brutto entspricht, laut dem Statistischen Bundesamt. Die 10 % am unteren Ende der Verteilung erhielten 32. 526 Euro brutto durchschnittlich. Das sind immer noch 2.710,50 € im Monat. Der Mindestlohn beträgt ab 2026 dann bei 8 Stunden täglich 2.336 €.

Durch die Festlegung eines Mindestlohns wird verhindert, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter unterdurchschnittlich bezahlen oder Arbeitskräfte aus Niedriglohnländern zu schlechteren Bedingungen einsetzen. Durch die Festlegung eines einheitlichen Mindestlohns wird sichergestellt, dass Unternehmen, die ihre Mitarbeiter fair bezahlen, nicht durch Konkurrenzunternehmen mit Dumpinglöhnen benachteiligt werden. Ein höherer Mindestlohn kann die Kaufkraft der Beschäftigten erhöhen, was wiederum die Binnennachfrage ankurbeln und die Wirtschaft positiv beeinflussen kann.

Der Bundeskanzler Friedrich Merz hat gerade gesagt, er sei schon immer für den Mindestlohn gewesen. Das war aber sicher nach seiner Wäsche des Black-Rock-Gehirns zum Bundeskanzler-Hirn und kann noch nicht so lange her sein!

Ich wünsche Ihnen eine beschauliche und erholsame Woche, aber bitte bleiben Sie achtsam.