Mahler meint am 15.04.2015
[display_podcast]
Jede und jeder von uns kennt Frauen, Männer, Paare deren größtes Glück es wäre, schwanger zu werden. Sie versuchen alles, buchstäblich alles und gehen von Pontius zu Pilatus, von Schwangerschaftsklinik zu künstlicher Befruchtung, sie kämpfen um ihr Glück. Warum nur versagt die Natur, das Schicksal, die Vorsehung, Gott (je nach Weltanschauung bitte Zutreffendes ankreuzen) ihnen ihren Herzenswunsch?
Ich weiß es nicht. Und ich bin auch weit davon entfernt, ein Urteil zu fällen über solche persönlichen Lebens-Erfüllungsträume. Auch im Fall der 65jährigen Lehrerin Annegret R., 65 aus Berlin. 13 Kinder und sieben Enkel hat sie bereits, jetzt ist sie laut eigener Aussage in der RTL-Sendung „extra“ mit nach künstlicher Befruchtung in der Ukraine mit Vierlingen im fünften Monat schwanger.
Klar, es bricht jetzt ein Sturm der Entrüstung über die rüstige Mutter herein, allerdings gibt es auch Fakten. Der Körper einer 65igjährigen ist eben nun mal nicht mehr für eine Schwangerschaft ausgelegt, für eine Mehrlingsschwangerschaft schon gar nicht. Klar ist, wenn die Kinder, falls sie überleben sollten, im Teenie-Alter sind ist ihre alleinerziehende Mutter 80. Und so weiter. Vorprogrammierte Vollwaisen.
Ich habe in meinem Bekanntenkreis einige alte Väter. Vier um genau zu sein. Einer ist mit 64 vor wenigen Monaten Vater geworden, ein anderer war gar 68 Jahre alt, als sein Sohn geboren wurde. Auch über sie will ich nicht urteilen – allerdings sehe ich die gravierenden Probleme in der Partnerschaft, die die wesentlich jüngeren Frauen mit ihrem Kinderwunsch ausgelöst haben.
Meine Kollegin und ihr Mann haben für sich das Problem der Kinderlosigkeit anders gelöst. Sie sahen das als Aufgabe an und wollten ein Kind adoptieren. Aus einem sind drei geworden – sie sind Geschwister. Auch eine Möglichkeit, meine ich.
