Jetzt habt doch endlich mal Angst!

Mahler meint am 02.03.2015
 
 
Am Wochenende haben wir alle nach Bremen geschaut. Und es hat sich gelohnt: Was Werder Bremen und der VfL Wolfsburg beim 3:5 für ein Feuerwerk abgebrannt haben war bemerkenswert, um es vorsichtig auszudrücken.
Lange war unklar, ob das Spiel überhaupt stattfinden kann. Wegen der Gefahr eines Terroranschlags standen an wichtigen Plätzen Polizeibeamte mit automatischen Waffen in der Hansestadt herum.
Irgendwie kommt uns das alles sehr unwirklich vor. Trotz Nine-Eleven, trotz Charlie Hebdo, trotz Dänemark. Deutschland hat zwar schon viele junge Deutsche in den Dschihad ziehen sehen, aber wir leben kaum in dem Bewusstsein, dass der Krieg hierher zurückkehren könnte. Aber: Einen Terroranschlag wie in Paris halten Sicherheitsbehörden auch in Deutschland für denkbar.
Das Bundeskriminalamt spricht von einer “anhaltenden Bedrohung” durch islamistische Terroristen. Insbesondere gebe es ein “hohes Sicherheitsrisiko” von Dschihadisten, die aus Syrien zurückkehren. An Bedeutung gewinne zudem der “individuelle Dschihad”. Einzelne Angreifer, sogenannte “Lone Offender”, seien nur schwer aufzuspüren, ihre Taten kaum zu verhindern.
Sollen wir jetzt endlich Angst haben? Ich glaube Angst ist hier ein schlechter Ratgeber. Wachsamkeit wäre wohl angebrachter. Deutschland ist keine Insel, die Globalisierung bedeutet eben nicht nur Exportüberschüsse, sondern auch die Verwicklung in die Konflikte, die eine in reich und arm aufgeteilte Welt so mit sich bringt. Von Religion spreche ich in diesem Zusammenhang bewusst nicht, denn im Kern geht es um soziale Gerechtigkeit und nicht um Religion. Die ist lediglich ein Vehikel zum Transport des Aufstandes gegen die westliche Welt.
 
 

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