Im März sind in Baden-Württemberg Landtagswahlen. Das grüne Ziel: Kretschmann soll Ministerpräsident bleiben. In Rheinland-Pfalz wird ebenfalls gewählt. Die Grünen wollen in der Landesregierung bleiben. Und ausgerechnet jetzt geraten zwei grüne Topp-Themen miteinander in Konflikt: Die Grünen haben einerseits eine klare Haltung zu sexuellen Übergriffen.
Verstehen sie sich doch von jeher als Vorkämpfer für Frauenrechte. Nun ist es aber einfach nicht zu übersehen, dass sexuelle Übergriffe eben auch von männlichen Migranten verübt werden. Sogar in grün regierten Städten wie Freiburg, Tübingen und Stuttgart. In einer gefährlichen Stimmung, in der Tatsachen mit Hetze vermischt werden, verpassen es die Grünen, sich klar zu positionieren. Und Tatsachen beim Namen zu nennen, anstatt immer nur gebetsmühlenartig zu wiederholen, dass sexuelle Übergriffe kein Migrations-Thema sind. Sollten sie es nicht schaffen, sich bis zu den Wahlen zu einer klaren Haltung durchzuringen, laufen ihnen die Wähler scharenweise weg.
Sie tun es ohnehin schon aus einem anderen Grund: In Baden-Württemberg, dem Auto-Stammland, kollidieren ständig Wirtschafts- und Umweltpolitik. Auch hier würden klare Positionen zum Grünen-Thema Umwelt Wählerstimmen kosten. So schwer war es vielleicht noch nie, als Regierungspartei durch klare Standpunkte und nicht durch ein Sowohl-als-auch zu punkten. Aber der schlechteste aller Ratschläge ist es, Fakten zu ignorieren.
Dann fühlt sich der Bürger nicht mehr ernstgenommen und wählt vielleicht ganz anders. Aus Frust und Protest.