Gemeinsam gegen Hetze und Hass

Gestern bekam ich einen unerwarteten Anruf von meinem Freund und Kollegen Hans aus Brandenburg. Hans ist längst im Ruhestand. Das heißt aber nicht, dass er aufgehört hat, sich zu empören. Günter, sagte er, ich habe ein Bild gesehen in Facebook, da ist genau der Stacheldraht in Auschwitz zu sehen, aus dem ich vor Jahrzehnten ein Stück rausgeschnitten habe, um ihn im Konfirmandenunterricht zu zeigen. Und darunter die übelsten Hetzparolen gegen Juden, gegen Migranten – heute, im Netz, unzensiert.

 

Das geht doch nicht.

 

Und weil Hans es nie bei einem das geht doch nicht beläßt, hat er mir vorgeschlagen, eine Initiative zu gründen, in der Menschen gegen solche Hetzparolen im Internet vorgehen. Bist du dabei? hat er mich gefragt. Klar bin ich dabei, ich. habe in dieser Woche noch ein Interview mit dem Leiter der KZ-Gedenkstätte in Echterdingen beim Stuttgarter Flughafen – mal sehen, was sich daraus ergibt.

 

Dann gestern Abend die verstörende Dokumentation über Beate Tschäpe und den NSU im Fernsehen. Ja, wir müssen entschlossener Vorgehen gegen den Mist, der da im Internet gepostet wird. Das sind strafbare Handlungen, Tatbestand Volksverhetzung. Ich frage mich, wie wir die Hygiene im Netz besser organisieren können. Es nicht bei Privatinitiativen belassen und den Zusicherungen des Herrn Zuckerberg, er werde sich schon kümmern. Und dabei die Meinungsfreiheit erhalten, ich weiß, das ist ein Spagat auch für unsere Strafverfolgungsbehörden.

 

Und trotzdem: Das Internet darf kein Tummelplatz für Hetzer und Hasser sein.

 

Wir müssen gemeinsam entschlossen dagegen vorgehen.

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