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Ruhiger und sauberer. Österreich opfert Autobahn fürs Klima.

03.12.2021

Während noch viele Staaten darüber nachdenken, wie sie weitere Flächen für den sich immer weiter ausbreitenden Verkehr gewinnen können, macht Österreich einen Salto rückwärts. Ge-gen den Dinosaurier Automobil, für die Zukunft und das Klima.

Kaum ist der smarte Kanzler Kurz weg, streicht die Klimaschutzministerin – ja, so was gibt’s in der Alpenrepublik – ein 2 Milliarden Euro teures Großprojekt.

Leonore Gewessler kündigte am Mittwoch an, dass die 19 Autobahnkilometer nördlich von Wien nicht gebaut werden sollen. Ebenso wenig wie eine Schnellstraße in Oberösterreich. „Ich will nicht, dass wir in 20 Jahren sagen: Wir haben Milliarden an Steuergeldern vergraben und unsere Zukunft zubetoniert“ sagt die oberste Klimaschützerin. Fast die Hälfte der geplanten 19 Autobahnkilometer nördlich von Wien hätten als Tunnel ein Klimaschutzgebiet unterquert.

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig kritisiert den Schritt scharf. „Das ist ein Schlag gegen die Lebensqualität der Menschen“, sagt der Schultes. Es sei nun mit mehr Staus und Abgasen zu rechnen. Was der einflussreiche Sozialdemokrat noch nicht begriffen hat: Die Lebensqualität der Zukunft wird tatsächlich nur mit weniger Staus und Abgasen zu erreichen sein. Nämlich mit weniger Autos und weniger Straßen. Das müssen viele noch lernen – aber es führt kein Weg daran vorbei. Vielleicht könnte sich das Autoland Deutschland vom kleinen Nachbarn eine Scheibe abschneiden ...