Müssen Beamten-Kinder auch die Schulräume putzen?
08.10.2025
Die Sonderverdienste von Beamten und Beamtinnen (gibt es dieses Wort überhaupt?) sind in die gesellschaftliche Diskussion geraten. Herausragende Beispiele: Fürs dritte Kind gibt es 1.000 Euro im Monat – zusätzlich zum Kindergeld. Wird eine Staatsdienerin pflegebedürftig, gibt der Steuerzahler 2.000 Euro im Monat dazu – zusätzlich zum Geld aus der Pflegeversicherung.
Die Beamtinnen halten dagegen: Sie leiden unter eingeschränkter Meinungsfreiheit, dürfen nicht streiken und verdienen im Vergleich zu Spitzenpositionen in der Wirtschaft zu wenig. Das lasse ich jetzt lieber unkommentiert.
Aus Schwäbisch-Gmünd, einer klassischen Kehrwochenstadt, kommt der Vorschlag, dass Schülerinnen und Schüler ihre Klassenräume selbst putzen sollten, um die städtischen Haushalte finanziell zu entlasten. Abgesondert hat diesen Sondermüll der Oberbürgermeister von Schwäbisch Gmünd, Richard Arnold (CDU). Und er stößt auf viel Zuspruch - bei CDU, FDP, Kommunen und auch bei manchen Grünen. In Krisenzeiten seien auch unbequeme Ideen und mehr Eigenverantwortung gefragt, heißt es. Das nenne ich schlicht Etikettenschwindel.
Nun frage ich mich, ob Kinder von beamteten Eltern vom Putzgebot ausgenommen werden sollten, weil Putzarbeiten von jeher für Adlige und andere Großkopfete tabu waren? Und: würde der Haushalt nicht noch stärker entlastet, wenn die Kinder sich selbst unterrichten würden? Dann würden zudem auch noch eine Menge Beamtengehälter wegfallen. Das wäre mal sparen auf höchstem Niveau.