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Deutsche Weihnacht

02.12.2025

Man hört es auf den Weihnachtsmärkten landauf – landab. Die Weihnachtsmärkte sind nicht mehr biodeutsch. Es gibt inzwischen Sushi, Lumumba, Döner und Langos. Aber gibt es ei-gentlich so etwas wie deutschnationale Weihnacht?

Es könnte ja sein, dass Nürnberg mit seinem tollen Christkindlesmarkt schon im Mittelalter so bedeutend war, weil hier Handel getrieben wurde mit Pfeffer und Zimt und anderen Ge-würzen aus dem fernen Osten.

Es könnte ja sein, dass eine fränksiche Bratwurst ohne Pfeffer und Macis nach nichts schme-cken würde.

Es könnte ja sein, dass ein guter Glühwein Zimt und Nelken braucht.

Es könnte ja sein, dass Nüsse und Mandeln für Lebkuchen und Stollen in großen Mengen aus Kalifornien und der Türkei importiert werden, weil im Berliner Schrebergarten nicht genug davon wachsen.

Der Weihrauch kommt ja vielleicht aus Vorderasien und Nordafrika, gelangt von dort aus ins Erzgebirge, wird dort zu Räucherkerzen verarbeitet verbreitet seinen Duft auf fränkischen Weihnachtsmärkten als Import aus dem ganz nahen Osten, also aus Sachsen, das manche immer noch für DDR und Ausland halten.

Sollen Brunhilde und Adolf doch an Weihnachten Bier nach dem deutschen Reinheitsgebot von 1516 schlürfen mit einer Weiswurscht ohne Gewürze und ohne süßen Senf, weil man da auch nicht weiß, was drin ist.

Ich halte es mit fröhlichem Multikulti und schlürfe meinen Lumumba, den ihr gerne Tote Tante nennen dürft. Ist mir wurscht.