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  • Mahler Meint
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Corona und Klima – war da was?

22.07.2025

Meine Freundin Lisa musste ihr Konzert vorgestern absagen. 3 Kolleginnen haben Corona, jetzt hat es offensichtlich auf sie erwischt. Keine Stimme mehr – und den Joe Cocker für Arme will sie nicht geben.

Ich bin immer ganz verwundert über solche Meldungen. Corona ist so weit weg, dass es offensichtlich keine Rolle mehr spielt in unserem Alltag.

Waren wir vor drei Jahren noch davon überzeugt, dass Händeschütteln als Bazillenschleuder wirkt und wir deshalb auf Begrüßungen mit geschlossener Faust umsteigen sollten, ist davon heute nichts mehr zu sehen.

Und: Bei den Ferienfliegern wird eines deutlich: wir haben nichts aus Corona gelernt. Obwohl wir wissen, dass Fliegen fürs Klima so ziemlich das Schlimmste ist, was wir tun können, steigt die Anzahl der Ferienflüge kräftig. Nach und in Deutschland werden 138 Millionen Sitzplätze angeboten – fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Die Flugscham ist ein Wort aus der Vergangen-heit. Die Flugpreise steigen drastisch – egal. Wir düsen weiter in die Ferne – wenn wir es uns leisten können. Denn die Preise haben deutlich angezogen – Billigflieger waren gestern. Dass der Flugverkehr der Umwelt schadet, ist unumstritten: Rund 3,5% der Klimaerwärmung ist darauf zurückzuführen. Wir stöhnen und leiden unter den Hitzewellen, den Fluten, Sympathisieren vielleicht auch mit den Klimaaktivisten – und verhalten uns so, als würde es die Klimakatastrophe gar nicht geben. Ich lasse mir meinen Spanienurlaub nicht mies machen! Da flieg ich jedes Jahr hin. Oder gleich in die Dominikanische. Auf der einen Seite ist da das Gewissen, das uns sagt: so nicht. Auf der anderen Seite der Hit von Markus, Jahrzehnte her: „Ich will Spaß, ich geb Gas“. Weltverantwortung ohne Verzicht geht nicht. Ich weiß, wieder mal die moralische Keule. Interessiert notorische Vielflieger leider nicht.