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  • Mahler Meint
  • Kommentar

AfD entlarvt sich selbst als demokratiefeindlich.

03.06.2025

Mit dieser Wendung haben die Schülerinnen und Schüler der Johannes-Gutenberg-Schule nicht gerechnet: Sie machen eine Ausstellung mit Plakaten im Stuttgarter Rathaus, mit der sie anlässlich des 80. Todestags der Künstlerin Käthe Kollwitz für die Demokratie eintreten. Auch von der Bildungsbürgermeisterin Isabel Fezer (FDP) erhalten sie viel Lob, sie könnten „sehr stolz auf sich sein“, sagte Fezer bei der Vernissage im April. Es sei „bewundernswert“, wie sie sich der anspruchsvollen Aufgabe gestellt hätten. Und dann das: Die AfD-Fraktion im Rathaus wirft den angehenden Grafik-DesignerInnen unter der Rubrik „Meinungen aus dem Gemeinderat“ im Amtsblatt „Heuchelei“ vor. Die Ausstellung wirke „wie die Glorifizierung einer Einheitsideologie, getarnt als künstlerischer Ausdruck“.

Nicht einmal ausgemachte Gegner der AfD könnten das besser machen als die angebliche Alternative für Deutschland selbst: Wenn die AFD die Ausstellung kritisiert, haben die Schülerinnen und Schüler alles richtig gemacht. Hätte die Rechtsaußen-Partei die jungen Kunstschaffenden gelobt, dann wäre da ganz schön was schiefgelaufen.

Die AfD zeigt selbst, wes Geistes Kind sie ist: SchülerInnen werden angegriffen. Die Demokratie wird als Einheitsideologie, künstlerische Gestaltung als „Tarnung“ bezeichnet. Vielen Dank, AfD, dass ihr so klar gezeigt habt, welches Demokratieverständnis ihr habt: nämlich gar keines.

Bleibt zu hoffen, dass den 20% der WählerInnen, die auf diesen Verein immer noch hereinfallen, der Weisheit Fackel aufleuchtet. Denn die erhellt angeblich auch das Gehirn vom größten Dackel.